Handelskrieg? Kosovo hebt Einfuhrsteuern auf Mazedonische Produkte an - bis zu 30 Prozent


Laut Medienberichten in Mazedonien, wurde die Regierung in Skopje nicht von der Regierung in Pristina informiert, dass der Kosovo ab heute Schutzmaßnahmen für seine landwirtschaftlichen Produkte einführen wird, d.h. die mazedonischen Produkte die im Nachbarland Kosovo verkauft werden, werden um ein Drittel teurer.

Schon letzte Woche hatte der Kosovo angekündigt, dass ab Mittwoch 18. Juli, für Obst und Gemüse, bis 30% höhere Zölle einführen wird. Die mazedonischen Institutionen sollen laut den Medienberichten "keinen Plan haben, was in einem solchen Fall zu tun sei". Media24 berichtete gar von einem Handelskrieg den der Kosovo eröffne, aber die mazedonische Seite diesen bislang nicht erkannt habe.

Wirtschaftsminister Kreshnik Bektesi äußerte, "wenn wir über eine solche Maßnahme informiert werden, werden wir entscheiden, ob wir Gegenmaßnahmen einführen oder andere Schritte unternehmen".

"Wir sind ein Mitglied der CEFTA und das bedeutet, dass jeder Staat, der irgendwelche Maßnahmen verhängen will, dies vorzeitig ankündigt. Unser Ministerium hat bisher keinen Brief erhalten, dass der Kosovo so etwas einführt." sagte Bektesi.

Das Ministerium für Handel und Industrie des Kosovo hat schon am Freitag beschlossen, eine vorläufige Maßnahme zum Schutz der Obst- und Gemüseproduktion ab dem heutigen Mittwoch einzuführen.

Die Regierung des Kosovo hat die Maßnahme mit den Beschwerden der Erzeuger gerechtfertigt und erklärt, dass die Einfuhr von 21 landwirtschaftlichen Erzeugnissen im Kosovo so groß ist, dass sie den inländischen Erzeugern ernsthaften Schaden zufügen könnte.

Die Liste der Produkte, die auf die die neuen Maßnahmen sich beziehen, sind Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Gurken, Melonen, Kohl, Spinat, Zwiebeln, Karotten, Bohnen, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Mais.

Wenn die Maßnahme in Kraft tritt, werden mazedonische Landwirte und Händler auf den Märkten des Kosovo nicht wettbewerbsfähig sein, da für jedes Produkt ein zusätzlicher Zoll von 30 Prozent erhoben wird.