Hunderte Flüchtlinge und andere Migranten haben am Sonntag erneut versucht, den makedonischen Grenzzaun nahe des nordgriechischen Dorfes Idomeni zu stürmen.
Die Menschen wollten nach Makedonien und von dort aus weiter in Richtung Westeuropa gelangen. Makedonische Grenzschützer reagierten mit Tränengas und Blendgranaten. Augenzeugen berichten von Verletzten.
Schon wieder eine Flugblatt-Aktion
Auslöser der Tumulte war ein Flugblatt in arabischer Sprache. Darin wurden die rund 11.000 Bewohner des improvisierten Lagers in Idomeni aufgerufen, am Sonntag zur Grenze zu stürmen. Dem Aufruf hätten sich auch Migranten aus anderen Lagern angeschlossen, berichteten griechische Medien.
Die Menschen stürmten dann am Sonntagvormittag über ein Feld auf den makedonischen Grenzzaun zu. Die makedonische Polizei habe Tränengas gegen die Stürmenden eingesetzt, schließlich habe der Wind gedreht und die Gaswolke direkt ins Lager Idomeni getragen.
Bei der letzten Aktion mit Flugblatt starben Menschen
Bei einer ähnlichen Aktion Mitte März waren drei Menschen ums Leben gekommen; damals hatten Aktivisten die Flüchtlinge per Flugblatt dazu aufgerufen, einen reißenden Fluss an der Grenze zu Makedonien zu überqueren. Rund 2000 Flüchtlinge waren dem Aufruf gefolgt, drei Menschen ertranken in den Fluten. (siehe HIER)