Fastfood kommt Mazedonier teuer zu stehen


Ein Wechselbad der Gefühle: Ein Mazedonier vergaß in einem Rheinfelder Fastfood-Restaurant seinen Geldbeutel. Der wurde zwar von einem Mitarbeiter gefunden, verschwand dann aber wieder. Jetzt ermittelt die Polizei.
Jovancho Kostovski lebt in Singen. Auf der Durchreise von Basel durch Rheinfelden bekam er Hunger. Das Essen sollte schnell gehen und günstig sein. Er entschied sich für ein Fastfood-Restaurant in der Schildgasse. Wie zeitraubend und teuer dieser Besuch letztlich werden würde, hätte Kostovski nie gedacht. Sogar die Polizei ermittelt.

Bei der Bezahlung vergaß Jovancho Kostovski seinen Geldbeutel auf dem Tresen. Er bemerkte das nicht, aß im Restaurant und fuhr weiter. Erst bei Schaffhausen bemerkte er den Verlust. Aber ein Anruf im Restaurant ließ ihn aufatmen: Mitarbeiter bestätigten ihm, dass der Geldbeutel gefunden wurde und im Büro liege. Kostovski fuhr zurück nach Rheinfelden. Dort allerdings habe die Schichtleiterin den Geldbeutel im Büro nicht finden können. Nachdem Jovancho Kostovski die unterschiedlichen und sich widersprechenden Aussagen eigenartig vorkamen, informierte er die Polizei.

Polizei ermittelt wegen Fundunterschlagung
Das Polizeirevier Rheinfelden, so Pressesprecher Dietmar Ernst, ermittle wegen des Verdachts auf Fundunterschlagung. Ob sich der verschwundene Fund wiederfinden wird, daran hat Kostovski seine Zweifel. Für ihn bedeutete der Besuch im Schnellrestaurant langandauernden Ärger. "Der Personalausweis, zwei Giro-Bankkarten, der Führerschein, die Karte der Krankenkasse und knapp 200 Euro Bargeld waren drin", sagt er der BZ. Seinen Verlust rechnet er aber noch höher: "Das Schlimmste ist, ich habe ab heute Urlaub und wollte mit Auto nach Mazedonien fahren. Durch den Verlust des Führerscheins kann ich nicht mit dem Auto fahren und musste kurzfristig für morgen Flugtickets reservieren." Hin und zurück haben die ihn für zwei Personen 950 Euro gekostet. Zusammen mit dem Geld und den Kosten für die neuen Dokumente "komme ich in etwa auf 1300 Euro Verlust", wie Kostovski vorrechnet.

Wütend ist er darüber, dass sein Besitz im Schnellrestaurant zuerst gefunden wurde und dann doch verschwand. Er hat sich bereits an die Deutschlandzentrale der Restaurant-Kette gewandt, wo man ihm allerdings auch nur sagte, ihm nicht helfen zu können. "Die haben den Inhaber in Rheinfelden informiert und ihn gebeten, sich mit mir in Verbindung zu setzen, was aber nicht passiert ist", so Kostovski. Eigentlich, so meint er, müsste der Betreiber für seinen Verlust aufkommen. Aber jetzt wartet er erst einmal die weiteren Ermittlungen der Polizei ab.