Das mazedonische Nationaltheater ist ab Samstag in Österreich im Dom im Berg in Graz zu Gast, beim dortigen DramatikerInnenfestival 2017 (welches am 6. Juni eröffnete) sind einige Auftritte vorgesehen. Aufgeführt wird das Stück Digging von Christian Winkler. Hier die Mittelung der Festivalpage:
Die Arbeiten von Franz von Strolchen sind geografische wie politische Zeitdokumente und beschäftigen sich mit der Grenze von Realität und Fiktion. Mit DIGGING nimmt Franz von Strolchen den Text GRABEN von Christian Winkler zum Ausgangspunkt, um gesellschaftliche Gräben und die Frage nach ihrer Überwindbarkeit zum Thema werden zu lassen.
Zwei Freunde, die sich sei sechzehn Jahren nicht gesehen haben, treffen sich in der Einsamkeit auf dem Land in Begleitung eines Dritten, um einen Brunnen zu graben. Dabei verhandeln und verschweigen sie gleichzeitig ihre gemeinsame Vergangenheit, ihre Verbundenheit wie ihre Entzweiung. In einer installativen Performance mit starken visuellen Elementen wird der Akt des Grabens zum physischen Motor der Performer, die dadurch nicht nur in die mazedonische Geschichte und in aktuelle politische Konflikte des Balkanstaates eintauchen, sondern auch gesellschaftliche Fronten und deren Mechanismen im Allgemeinen zu Tage fördern. Doch ist es möglich durch die gemeinsame Tätigkeit (des Grabens) neue Freiräume für Gemeinsames zu schaffen oder werden die Gräben am Ende noch größer geworden sein? Ist ein Dialog zwischen dem Einen und dem Anderen überhaupt noch möglich?
Franz von Strolchen hat bereits in FICTIONAL STATE - Trilogie des Zusammenlebens Vol. 3 die Identität der Einwohner des Vielvölkerstaates Mazedonien, das bis heute keinen offiziellen Namen tragen darf untersucht und in einer site-specific-clubbing-Performance Utopien aus diesem Dilemma entworfen. Mit DIGGING führt er die künstlerische Auslotung lokaler und globaler Phänomene fort und entwickelt eine Performance voller Überraschungen und visueller Mehrdeutigkeiten.
Eine Koproduktion zwischen Franz von Strolchen und dem Nationaltheater Mazedonien, mit Unterstützung des DRAMA FORUM von UniT.
In Mazedonischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Dauer: ca. 100 Minuten
KARTEN SIND IN KÜRZE ERHÄLTLICH
Mit:
Gorast Cvetkovski
Ivica Dimitrijevic
Aleksandar Gjorgjieski
Regie: Franz von Strolchen
Text: Christian Winkler
Bühnenbild: Andrea Cozzi
Kostüme: Valentin Svetozarev
Musik: Goran Trajkoski
Video: Stefano Cozzi
Künstlerische Mitarbeit: Kristina Bozurska