Third China-Central and Eastern Europe Conference in Ohrid zu Ende gegangen

"Die Bedeutung von Humankapital in der Initiative Ein Gürtel, Eine Straße" war das Motto der“Third China-Central and Eastern Europe Conference on Cross-Cultural Dialogue, Education and Business”, die am Samstag im mazedonischen Ohrid zu Ende gegangen ist.


Obwohl Infrastruktur wichtig ist, gehe es bei der Initiative nicht nur um den Bau von Straßen und das Knüpfen von Handelsverbindungen, sondern vor allem um Entwicklung und Nachhaltigkeit, sagte Professor Chen Xin vom Institut für Europastudien bei der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften auf der zweitägigen Konferenz.

"In dieser Hinsicht sollte bei 'Ein Gürtel, Eine Straße' das Humankapital eine bedeutende Rolle spielen. Humankapital kann den Menschen dabei helfen, China besser zu verstehen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit anzutesten und umzusetzen, teilzunehmen an Innovation und technischer Entwicklung und dabei die Nachhaltigkeit nicht aus den Augen zu verlieren”, so Chen.

Folgt man Professor Howard A. Davies von der Hongkonger Polytechnic University, dann ist einer der wichtigsten Aspekte der Initiative, ein wirkliches Verständnis Chinas. Analysen und Berichterstattung der Medien würden häufig falsch informieren.

"Missverständnisse resultierten häufig aus einer Nachlässigkeit des Denkens und aus dem Umstand, das China strukturell und kulturell von den Vereinigten Staaten und Europa verschieden ist", sagt Professor Davies.

"Die Infrastrukturprojekte mit China sind außerordentlich wichtig für Mittel- und Osteuropa, aber wir benötigen auch Verbindungen auf dem Bildungssektor, sowie in Wissenschaft und Kultur”, führte Mazedoniens Präsident Gjorge Ivanov aus. "China spielt langsam wieder die Rolle, die es vor zweihundert Jahren als größte Volkswirtschaft der Welt innehatte. Im Gefolge dieser Entwicklung hat China auch auf vielen anderen Gebieten einen mächtigen Schritt nach vorn getan”, so Ivanov. Die Länder Mittel- und Osteuropas könnten vor allem von den chinesischen Errungenschaften in Sachen Technologie und Innovation profitieren.

Die Experten stimmten darin überein, dass wachsendes gegenseitiges Verständnis ein bedeutender Aspekt der Initiative sein solle. Dies schließe nicht nur eine Mehrung der Kenntnisse über China und dessen Potenzial, sondern auch eine Wiederentdeckung des kulturellen und sozialen Kapitals der Länder entlang der Seidenstraße ein.

"Wir haben zu akzeptieren, dass die einzige Neuheit zu Beginn dieses Jahrhunderts auf dem Balkan und in Südosteuropa schlichtweg China ist.  Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass dies für ganz Europa und den Rest der Welt der Fall ist: China als neuer, proaktiver Mitspieler auf wirtschaftlich sozialem und politischem Gebiet. Vor allem für uns auf dem Balkan und in Südosteuropa wird dies zu tiefgreifenden Verschiebungen der tektonischen Platten führen, die da heißen: Kultur, Wirtschaft, Geopolitik und -strategie”, meint Ljubomir Kekenovski, Professor an der Fakultät für Volkswirtschaft der Universität Skopje.

Nach seiner Analyse sollten die Länder der Region in dreifacher Weise auf diese Veränderungen reagieren: durch den Empfang finanzieller Unterstützung bei Infrastrukturmaßnahmen und durch die Erforschung des kulturellen Potenzials der Region vor dem positiven Hintergrund der lokalen Traditionen, um so angemessen mit der Initiative umzugehen. Nicht zuletzt aber dadurch, dass die Bildungseinrichtungen eine aktive Rolle übernehmen, um “Ein Gürtel, Eine Straße” bestmöglichst zu unterstützen und den Nutzen dieser Initiative zu optimieren.