A8: Flüchtlinge in LKW aus Mazedonien entdeckt


Am 17.03.18 um 13.09h rief ein Autofahrer über Notruf bei der Einsatzzentrale der Polizei in Rosenheim an. Er sei gerade auf der A 8 in Richtung München unterwegs, habe die Anschlussstelle Rosenheim passiert und gerade einen Sattelzug überholt.

Dabei konnte er beobachten, wie plötzlich eine Hand aus der Plane des Aufliegers ragte.

Eine Zivilstreife der Autobahnpolizei Holzkirchen konnte den Sattelzug aus Mazedonien in Weyarn „abfangen“ und zur Kontrolle zur Dienststelle der Autobahnpolizei Holzkirchen lotsen. Dort wurde der Lkw von weiteren Beamten in Empfang genommen.

Es wurde zunächst festgestellt, dass die Plane im hinteren Teil des Aufliegers in Fahrtrichtung links, auf einer Höhe von rund 1,80m (gemessen von der Ladefläche) so aufgeschnitten war, dass eine Hand durchgesteckt werden konnte.

Der Lkw-Fahrer, ein 54-jähriger mazedonischer Staatsbürger, war zunächst ruhig und schien von einer „normalen“ Kontrolle auszugehen. Bis zu diesem Zeitpunkt machten sich keine Personen auf der Ladefläche bemerkbar.

Die Beamten forderten den Lkw-Fahrer auf, die hintere Ladetüre des Aufliegers zu öffnen. Er deutete an, dass sein Lkw verplombt sei. Einer erneuten Aufforderung, die Plombe zu brechen und das Fahrzeug zu öffnen, kam der Lkw-Fahrer dann nach.

Unmittelbar nach Öffnen der Ladetüre kamen aus einem Fenster eines geladenen Bürocontainers Personen zum Vorschein, die versuchten einen Rollladen hochzuheben, um aus dem Lkw zu klettern.

Nach Öffnen des gesamten Aufliegers wurde festgestellt, dass dieser mit zwei Bürocontainern beladen war, die auf Baustellen eingesetzt werden. Diese Container hatten auf der linken Seite keine Wände, sodass es den beiden Flüchtlingen aus Afghanistan (16 und 17 Jahre) gelang, den Schnitt in die Plane zu machen. Wie die Flüchtlinge auf den verplombten Lkw gelangen und zwei Grenzen mit Kontrollen passieren konnten, ist bisweilen nicht geklärt. Nach der Erstversorgung der leicht unterkühlten Jugendlichen bei der APS Holzkirchen und den ersten polizeilichen Maßnahmen, wurden sie zur weiteren Bearbeitung der Bundespolizei übergeben.

Der Lkw-Fahrer wurde gegen 23.00h wieder auf freien Fuß gesetzt.

QUELLE: FOCUS