Wilde Natur, charmante Städte und die harte Wirklichkeit der Nach-Tito-Ära erlebten die Mitglieder der SPD-Gemeinderatsfraktion auf ihrem Ausflug in Mazedonien. Auf Einladung von Vera und Herwig Klingenstein logierte man direkt am glasklaren Ohrid-See, der zusammen mit der Stadt gleichen Namens Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO ist.
Dieses Prädikat zu erhalten, angesichts überlasteter Infrastruktur, ist eine der Hauptsorgen von Bürgermeister Dr. Jovan Stojanoski, den die Stadträte und Partner/innen zu einem Gespräch im Rathaus trafen. Das Steueraufkommen wird von der Hauptstadt Skopje aus verteilt, man hat zu wenig eigene Einnahmen und gleichzeitig sind Straßen, Wasser und Abwasseranlagen, Elektrizität und Feuerwehr dringend zu erneuern. Integration, ein weiteres Gesprächsthema, sei auf einem guten Wege: immerhin 20% der Ohrider Stadträte seien Vertreter der Minderheiten in der Stadt.
Ausflüge zu geschichtsträchtigen Orten hellenistischer, römischer, byzantinischer, osmanischer, und jugoslawischer Artefakte, durch wilde Schluchten und über hohe Bergrücken und ein Nachmittag in Albanien rundeten die Exkursion in den bisher unbekannten aber höchst reizvollen jungen Balkanstaat ab, der, so Bürgermeister Stojanoski, leider noch nicht soweit ist, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Aber man arbeite täglich daran.