Mazedoniens Regierung kündigt Darlehen für Klinikzentrum und gibt Geld Bank zurück


Mazedonien kündigt ein 70-Millionen-Euro-Darlehen der Entwicklungsbank des Europarates, bis es den "fehlerhaften Projektplan" für den Bau eines brandneuen medizinischen Zentrums in Skopje überarbeitet habe. Das Projekt, sowohl als auch auch das Darlehen, stammen noch aus der Zeit der Vorgängerregierung - die Nachfolger hatten das Projekt mehrmals aufgeschoben, dann einen neuen Standort favorisiert.

Mazedonien werde das 70-Millionen-Euro-Darlehen an die Entwicklungsbank des Europarats zurückzahlen, ohne Strafen zu zahlen, sagte Finanzminister Dragan Tevdovski am Montag. 

Er sagte, dass die Regierung, unterstützt von Experten der Europäischen Kommission, ab September einen alternativen Standort suchen und einen neuen Projektplan für ein "Vorzeige-medizinisches Zentrum" erstellen wird, das die Bedürfnisse des Landes wirklich befriedigen wird. 

Der alte Projektplan "war kein gutes und angemessenes Projekt für ein modernes Krankenhaus, das von den Leuten aus der Bank in Paris bestätigt wurde", sagte Tevdovski.

"Sie waren sich bewusst, dass sie das Darlehen ohne eine angemessene Analyse des Gesundheitssystems gewährt haben", fügte er hinzu. 

Wenn alles nach Plan verläuft, wird der neue Projektplan bis Ende dieses Jahres vorgestellt.

Die ehemalige Regierung unter Führung der VMRO-DPMNE hat ursprünglich den Plan zum Bau eines neuen modernen Klinikzentrums im Jahr 2013 vorgestellt. 

Geplant war der Bau eines achtstöckigen Gebäudes an der gleichen Stelle wie das bestehende Zentrum, wo einige der Gebäude und die Infrastruktur aus den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stammen. Der Bau sollte Anfang 2017 beginnen, wir berichteten HIER.

Experten, als auch die jetzige Regierung als Oppositionspartei, argumentierten, dass die begrenzte Kapazität des neuen Zentrums sowie des dicht bebauten Standortes fehlerhaft sei, da sie kaum eine Verbesserung des bestehenden Komplexes bieten würden. Die jetzige Regierung sprach als Opposition von einem "kriminellen Projekt des Regimes".

Unter dem Druck von Architekten, Medizinern und der Öffentlichkeit verpflichtete sich die neue Regierung, das Projekt zu überarbeiten und zu den alten Stadtplänen von Skopje aus den 1970er Jahren zurückzukehren, die ein neues medizinisches Zentrum in der Nähe des Dorfes Bardovci vorsahen im nordwestlichen Stadtrand von Skopje. Aber auch gibt es kritische Stimmen, Bardovci sei zu weit weg vom zentrum, zudem stehen dort die Überreste des antiken Skopjes. Kulturelles Erbe würde vernichtet.

Obwohl genaue Zahlen noch unbekannt sind, wird erwartet, dass der Preis für das neue Projekt deutlich über den ursprünglich vorgesehenen 70 Millionen Euro liegen wird.

Unter der Führung der aktuellen Regierung, blieb das Gesundheitsministerium fast ein halbes Jahr unbesetzt, in ihrer Amtszeit wurden erstmals weniger als 20 Prozent Kapitalinvestitionen im ersten Halbjahr investiert - der schlechteste Wert seit Jahren.