Der mazedonische Dokumentarfilmemacher Nikola Ivanovski mit einer Doku über den getöteten YPG Journalisten Mehmet Aksoy
"Looking for Mehmet" lautet der Titel eines Filmprojekts des mazedonischen Dokumentarfilmemachers Nikola Ivanovski über die letzten Monate im Leben des Journalisten Mehmet Aksoy (Bild oben).
Aksoy war Mitglied des YPG-Pressezentrums und begleitete die Offensive gegen den sogenannten "Islamischen Staat" (IS) zur Befreiung der nordsyrischen Stadt Raqqa. Am 26. September 2017 starb er bei einem IS-Angriff, als er an einer Dokumentation über die Offensive arbeitete.
Für "Looking for Mehmet" wird sich Ivanovski mit Mehmet Aksoys Mutter Zeynep und seiner Schwester Gonca auf eine Reise nach Rojava begeben, um die Zeit des Journalisten in der Region anhand von Interviews mit ihm nahestehenden Personen und Archivmaterial, das er vor Ort gedreht hat, zusammenzustellen.
Wer ist Nikola Ivanovski?
Der in London lebende Dokumentarfilmemacher Nikola Ivanovski (Bild unten) ist Absolvent der National Film and Television School, die als bedeutendste Filmhochschule Großbritanniens gilt und zu den weltweit angesehensten Film- und Medieninstitutionen gehört.
Er hat einen Master-Abschluss in Diplomatie und Internationale Beziehungen der SOAS University of London sowie einen Bachelor in Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem Nebenfach Journalismus der Anglo-American University in Prag. Vor seinem Wirken als Filmemacher arbeitete er unter anderem als Journalist für BBC und als Bildredakteur für die Fotoagentur Demotix.
Das Unternehmen, das heute in seinen ursprünglichen Zügen nicht mehr existiert, war überzeugter Vertreter des "Graswurzel-Journalismus", einer Form des Journalismus, bei der die Zivilgesellschaft durch eigene Medien am gesellschaftlichen Diskurs teilnimmt.
Ivanovski war außerdem Dozent für Dokumentarfotografie sowie Internationale Wirtschaft und Finanzen an der Anglo-American University. Er arbeitete auch für Organisationen wie Save the Children, Comic Relief und die Vereinten Nationen und lebte in Kenia und Indien.
2017 drehte er für den italienischen Sender Rai 1 die 18. Staffel von "Overland", einer Dokumentationsreihe zum Thema Expeditionsreisen, bei der Ivanovski von Italien nach Afghanistan reiste. Sein Dokumentarfilm "Salvation" wurde 2017 auf dem Korean Refugee Film Festival (KOREFF) in Seoul uraufgeführt.
Um einen Teil der Kosten für das Filmprojekt über das Leben Mehmet Aksoys abzudecken, haben Regisseur Nikola Ivanovski und Produzent Lennard Ortmann eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo ins Leben gerufen. Sie hoffen, mit Spenden einen Teil der Crew-Gehälter, Reise- und Übernachtungskosten, Vermietung von technischem Equipment und die Gebühren für Lizenzen abzudecken. Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, kann dies noch bis zum 14. Mai auf Indiegogo tun.
Im Interview mit ANF spricht Regisseur Nikola Ivanovski über seine Beweggründe für den Film - Das Interview könnt Ihr HIER bei ANF lesen.