Am Samstag fand in der mazedonischen Hauptstadt Skopje die erste Street-Parade für Schwulen und Lesben statt. Jedoch, Gays sah man bei der Parade kaum, dafür reihenweise Politiker und ausländische Diplomaten die ihre gesamte Belegschaften aus den Botschaften samt Familien auf der Parade antreten ließen um so eine Massenveranstaltung zu fabrizieren.
Gesichtet wurden auch "Gäste" aus den benachbarten Ländern, insbesondere etliche Flaggen Griechenlands waren unter den Regenbogenflaggen zu erkennen. Die Regenbogenflagge war auch, entgegen der Anordnung von Präsident Donald Trump, auf dem Gebäude der US-Botschaft sichtbar angebracht.
In der Skopjer Innenstadt zog der Marsch durch die Straßen, angeführt von Politikern und Diplomaten. In den globalen Medien dagegen wurde von "Tausend bis Zehntausend" Teilnehmern auf der Parade berichtet, die zum ersten mal in Skopje ausgetragen wurde. Das Bild, vor allem im Stadtpark, bei den Feierlichkeiten nach der politisch-missbrauchten Parade zeigte die wahre Dimension der Parade, gerade mal etwa 100 Gays fanden sich vor der Bühne ein um ihren Tag zu feiern - Eindrücke davon in diesem Facebook-Video von Infomaks.
Warum Mazedoniens Politiker so gewillt waren, der ersten Parade Unterstützung zu zeigen - wie Deutschsprachige Medien berichten, "sei für das Zwei-Millionen-Einwohner-Land, das seit 2005 den Status eines EU-Beitrittskandidaten innehat, die Pride-Premiere ein wichtiger Schritt nach vorne und ein Aufschließen zu den LGBTI-Bewegungen der europäischen Nachbarn." Vermutet wird auch, das die Regierung die Parade finanziell unterstütze, was in der mazedonischen Öffentlichkeit für Unmut sorgte.
Mazedoniens Schwule dagegen sehen die Sache etwas differenzierter. "Wir brauchen keinen Zirkus der für Propaganda missbraucht wird. Wir brauchen Gleichberechtigung in allen Sphären und das ist trotz dem Aufmarsch der Politiker nicht Gewährleistet." sagt ein Teilnehmer, vermummt, gegenüber der mazedonischen Presse. Denn dies fiel den meisten Betrachtern der Parade oder den Bildern von der Parade auf, in der ersten Reihe hatten sich einige wenige "richtige" Aktivisten mit Masken vermummt.
"Wir gehören zusammen mit Bosnien zu den letzten Ländern in der Region, die noch keine Pride-Parade gemacht haben", hatte Irena Cvetkovic vom Organisationskomitee im Vorfeld der Parade geäußert. "Der Sinn unseres Marsches ist, insbesondere in einer Region wie unserer, weniger das Feiern als der Protest. Wir wollen Menschenrechtsfragen der LGBT wieder öffnen und freuen uns auf die Unterstützung der Allgemeinheit. Ob wir sie tatsächlich erfahren, wird sich zeigen."