Die EU wird am meisten von gefälschtem Fusel aus Mazedonien überschwemmt, heißt in einem EU Bericht, melden mazedonische Medien.
So haben die Zollbehörden der Europäischen Union vergangenes Jahr das Eindringen von gefälschten und gefährlichen Produkten und Waren in den europäischen Markt im Wert von 740 Millionen Euro verhindert, teilte die Europäische Kommission am Donnerstag in einem neuen Bericht mit.
Dabei entpuppt sich Mazedonien als das Herkunftsland der meisten gefälschten Spirituosen, während die Türkei eine wichtige Quelle für gefälschte Kosmetika und Parfums sowie andere gefälschte Getränke sei, so laut dem Bericht.
Bosnien und Herzegowina produziert die meiste Anzahl an gefälschter Verpackung, aus Indien komme die meiste gefälschte IT-Computer Ware und aus Kambodscha gefälschte Zigaretten.
Chinesische Produkte, die auf den europäischen Markt gelangen, verstoßen nach wie vor gegen die europäischen Vorschriften für geistiges Eigentum, so die Europäische Kommission.
Eine zunehmende Anzahl gefälschter Mobiltelefone, Toner und anderer Produkte wurde aus dem Raum Hongkong registriert.
An den europäischen Grenzen wurden am häufigsten Haushaltspflegemittel wie Arzneimittel, Spielzeug und Elektrogeräte mit 37 Prozent, gefolgt von Zigaretten mit 15 Prozent, beschlagnahmt und aufbewahrt.
Von 57.433 im Jahr 2017 stieg die Zahl der beschlagnahmten Waren im Jahr 2018 auf 69.354.
Insgesamt haben 27 Millionen Fälle Rechte an geistigem Eigentum verletzt.
"Zollbeamte in der gesamten EU haben gefälschte Produkte, die für die Verbraucher häufig gefährlich sind, erfolgreich aufgespürt und aufbewahrt, was ihre Arbeit noch schwieriger macht, da die Zahl der durch Online-Verkäufe in die EU gelangenden Kleinverpackungen steigt", sagte Pierre Moscovici, EU-Kommissar für Wirtschaft, Finanzen und Zoll.
Deutschland besonders betroffen
Der Umsatz mit gefälschten Produkten steige - und Deutschland sei besonders betroffen, wie Recherchen von NDR und "Zeit" zeigten. Den deutschen Reportern ist es sogar gelungen, einen gefälschten Rucksack bis nach China zurückzuverfolgen.
Die Bundesregierung habe eingeräumt das man Probleme im Kampf gegen Produktfälschungen habe. Vor allem aus China habe die Anzahl gefälschter Artikel rasant zugenommen. Deutschland sei in besonderem Maße betroffen, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), gegenüber dem NDR und der "Zeit".
Laut Bareiß belaufe sich der Schaden durch Fälschungen allein in Deutschland mittlerweile auf rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. Den Angaben zufolge fielen bis zu 80.000 Arbeitsplätze durch Produktpiraterie weg. Die Bundesregierung sei über die Verletzungen von geistigem Eigentum mit der chinesischen Regierung "in einem engen Dialog", so Bareiß.