Bundesaußenminister Maas wieder in Skopje zu Besuch


Der Bundesaußenminister Heiko Maas besuchte am Mittwoch erneut die mazedonische Hauptstadt Skopje. Unter anderem traf er seinen Kollegen Nikola Dimitrov als auch Premierminister Zoran Zaev um Gespräche zu führen. 

Im Mittelpunkt stand der vorerst aufs Eis gelegte Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen. Der Rat der EU-Staats- und Regierungschefs hatte vor kurzem den Beginn nicht genehmigt. Wie Deutsche Medien berichten, "war dies am Veto Frankreichs und anderer Länder gescheitert." Das betraf auch den Beginn von EU-Verhandlungen mit Albanien. Deutschland hingegen befürwortet die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit den beiden Balkanländern, wie der deutsche Focus berichtet.

"Wir wollen, dass die EU gegenüber Nordmazedonien und Albanien Wort hält", sagte der SPD-Politiker vor seinem Abflug in die mazedonische Hauptstadt Skopje. "Es geht nicht nur um unsere Glaubwürdigkeit als EU, sondern auch um unser strategisches Interesse an einer stabilen und sicheren Region im Herzen Europas."


"Das gemeinsame Ziel der baldigen Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen haben wir fest im Blick", sagte Maas. "Wichtig ist es jetzt auch, auf die Erwartungen und Hoffnungen der Menschen in Nordmazedonien einzugehen. Der beschrittene Weg der Reformen und der Rechtsstaatlichkeit muss konsequent weitergeführt werden. Deutschland steht Nordmazedonien dabei als Wegbegleiter bereit."


Mazedonische Medien mit unterschiedlicher "bombastischer" Berichterstattung


Der Besuch des Deutschen Außenministers rief reges Interesse in der mazedonischen Medienlandschaft hervor. Regierungsnahe Medien versuchten, nachdem "Debakel" in Brüssel als man kein Datum für den Beginn der Beitrittsgespräche bekam, den Besuch medial hoch zu spielen.

Während man in Deutschsprachige Medien kaum Notiz vom "hochrangigen Besuch aus Berlin in Skopje" Notiz vernehmen konnte. Waren mazedonische Medien und Portale gespickt mit Sensationsmeldungen.

Vor dem Besuch, kündigte das Deutsche Kanzleramt die Präsenz von Maas in Mazedonien über ihr eigenes mit deutschen Steuergeldern finanzierten Medium Deutsche Welle an. So veröffentlichte der Ausleger Deutsche Welle auf Mazedonisch einen Tag vor dem Besuch ein Interview mit Heiko Maas.

Auch DW auf Deutsch veröffentlichte ein Interview mit dem Titel, "Westbalkan-Staaten sind integraler Teil Europas". Dort wird Maas zitiert, das Deutschland Albanien und Mazedonien auf ihrem Weg in die EU unterstützen werde.

Regierungskritische Medien in Mazedonien dagegen sahen den Besuch, als auch die Aussagen von Maas, eher nüchtern. So titelte der mazedonische TV Sender Alfa "Nicht mal Deutschland gibt Garantie für EU-Beitrittsdatum". Wohingegen der Regierungsnahe Sender TV21 schreibt: "Deutschland bereit für extra Bemühungen für Mazedoniens EU Beitritt"