Kulturinstitut als ideelle Brücke

Beim 31. Methodiustag in Ellwangen wurde das Südosteuropäisch-Bulgarische Kulturinstitut vorgestellt

Ein überaus umfangreiches Programm brachten die Feierlichkeiten zum 31. Methodiustag mit sich: eine zweitägige Tagung, eine Ausstellungseröffnung und als Höhepunkt die Vorstellung der Räumlichkeiten des Südosteuropäisch-Bulgarischen Kulturinstitutes im Palais Adelmann. Wie immer wurden Gottesdienste abgehalten und nach der offiziellen Gedenkfeier für die Slawenapostel Kyrill und Methodius am Methodiusplatz Kränze niedergelegt.


Am Samstag wurden die Räume des Südosteuropäischen-Bulgarischen Kulturinstitutes im Palais Adelmann vorgestellt.

Zum ersten Mal war dieses Jahr die neue Botschafterin der Republik Makedonien, Kornelija Utevska-Gligorovska, zu Gast in Ellwangen, hier bei ihrer Ansprache anlässlich der Kranzniederlegung am Methodiusplatz. (Fotos: Freimuth)

Ellwangen. „Es ist ein Schatz, den es zu bewahren gilt“, so Ministerialrat Joachim Uhlmann vom Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der die Grüße der Landesregierung überbrachte. Das Werk der Heiligen Kyrill und Methodius bilden eine Brücke zwischen slawischer und europäischer Kultur und hat Auswirkungen über die Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart. Es war ein Weg der kleinen Schritte, an der die Baden-Württemberg-Stiftung einen erheblichen Teil geleistet hat, um die Idee eines Kulturinstitutes in Ellwangen zu verwirklichen. Mit der Tagung ist nur der erste Schritt zur wissenschaftlichen Arbeit getan.
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek bezeichnete es als eine Ehre und Freude für die Stadt, dass sie sich nun in einer Reihe mit Berlin und Wien sehen könne.
Der einstige Oberbürgermeister Karl Wöhr habe diese Initiative angestoßen und mit viel Herzblut und Unnachgiebigkeit habe sie auch Stadtarchivar Professor Dr. Immo Eberl weiterentwickelt und verfolgt. Der OB hoffte, dass sich dieser Initiative weitere Länder Südosteuropas öffnen und anschließen. Schön wäre es, wenn das Kulturinstitut bald ständig besetzt wäre, meinte er.
Die gleiche Freude drückten die Grußreden der bulgarischen Seite aus. Grüße des bulgarischen Finanzministers Simeon Dyankov und des Außenministers überbrachte Snezhana Yoveva-Dimitrova.

„Ich spüre noch den Geist von Methodius“
Der Direktor des Nationalen Historischen Museums Sofia, Professor Dr. Bojidar Dimitrov, dankte ausdrücklich Professor Dr. Immo Eberl für die jahrelange gute Zusammenarbeit und die Bemühungen um die Entstehung der neuen Einrichtung. Der Vorsitzende der Staatsagentur „Archive“, Dr. Martin Ivanov, brachte noch einen emotionalen Aspekt zum Ausdruck: Tausend Kilometer entfernt und zwölf Jahrhunderte später sei dies die beste Stelle, hier ein geistiges Zentrum zu gründen. Er habe sich vom ersten Moment an wie zu Hause gefühlt und spüre noch den Geist von Methodius. Ein guter Ausgangspunkt, meinte er, um Brücken zu den einzelnen Teilen unseres Kontinents zu bauen.
Nach den Gottesdiensten der Bulgaren, Makedonen, Slowaken und Tschechen, von denen sich Oberbürgermeister Karl Hilsenbek auch dieses Jahr wieder wünschte, dass sie gemeinsam gefeiert würden, wurden vor den Gedenktafeln für die Heiligen Slawenapostel Kyrill und Methodius Blumengebinde gelegt.
Zum ersten Mal war dieses Jahr die neue Botschafterin der Republik Makedonien, Kornelija Utevska-Gligorovska, zu Gast in Ellwangen. Auch sie betonte, dass alle slawischen Völker ohne Unterschied der religiösen Zugehörigkeit die Apostel mit viel Liebe verehren, man bei allen Unterschieden weltoffen sei und der tiefe Glaube alle eine.
Kurze Ansprachen hielten noch Stefanka Igova als Gesandte der Republik Bulgarien und Zuzana Otcenásková, Konsulin am Generalkonsulat der Tschechischen Republik in München.