Nach BBC Bericht über unterdrückte Mazedonier in Nordgriechenland, meldet sich auch Sofia zu Wort

Nach dem BBC Bericht über die unterdrückten Mazedonier in Nordgriechenland, meldet sich nun auch Sofia zu Wort - diese seien keine Mazedonier, sondern Bulgaren behauptet Sofia.


Der bulgarische Europaabgeordnete Andrey Kovatchev, der aus der regierenden GERB-Partei stammt, reagierte auch auf den BBC-Bericht über die jahrhundertelange Unterdrückung der mazedonischen Minderheit in Griechenland. Laut Kovatchev sollte die BBC die Minderheit als bulgarisch und nicht als mazedonisch bezeichnen, da Mazedonier der offiziellen bulgarischen Position nach Bulgaren sind.

"Ich war vor einigen Tagen sehr überrascht, als ich den Bericht mit dem Titel "Griechenlands unsichtbare Minderheit - die mazedonischen Slawen" las. Der Artikel behandelt ein sehr wichtiges Thema - die historischen Minderheiten in Nordgriechenland, die jahrzehntelang tabu waren. 
Dennoch gibt es einen großen Fehler in der historischen Übersicht, der mit den Balkankriegen beginnt und die Ereignisse bis heute abdeckt. Es besteht kein Zweifel über den ethnischen Hintergrund der nichtgriechischen Gemeinschaften, die in den heutigen nordgriechischen Gebieten, den Regionen Thrakien und Süd-Mazedonien leben. Sie sind ethnische Bulgaren und dies wird nicht nur in internationalen wissenschaftlichen Archiven, sondern auch in den griechischen historischen und wissenschaftlichen Archiven anerkannt", behauptet Kovatchev in einem offenen Brief an die BBC.

Laut Kovatchev ist die Minderheitsbevölkerung bulgarisch, aber in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie von Jugoslawien und Tito beeinflusst, um eine mazedonische nationale Identität zu entwickeln. Kovatchev zitiert Dokumente, in denen die ethnische Struktur des Balkans untersucht wurde und der Vertrag zum Bevölkerungsaustausch (den Bulgarien und Griechenland unterzeichnet hatten) um seine Behauptung zu unterstützen, dass diese mazedonische Minderheit als Bulgaren bezeichnet werden sollten.

Wie wir berichteten, reagierte der griechische Diplomat in London offiziell auf den BBC Bericht und beklagte sich über die Feststellung, dass Makedonier in der nordgriechischen Region unterdrückt werden. Er behauptet im Stil der griechischen Unterdrückungspolitik, dass eine solche Minderheit in Griechenland nicht existiere. 

Mit dem Prespa-Vertrag und dem mit Bulgarien unterzeichneten Vertrag hat die mazedonische Regierung um Zoran Zaev sein Recht auf Unterstützung der Minderheitenrechte der Mazedonier in beiden Ländern aufgegeben. Dies eröffnet Bulgarien die Möglichkeit, diese Rolle in Griechenland und Albanien zu übernehmen.

Auch in Bulgarien wird wie in Griechenland offiziell keine mazedonische Minderheit anerkannt. Die in Pirin-Makedonien (West-Bulgarien) lebenden Mazedonier organisierten sich in ihrer Partei OMO Ilinden-Pirin, die von den bulgarischen Behörden im Jahr 2000 aus dem politischen Systems Bulgariens verbannt wurde. Mit der Begründung, OMO Ilinden sei eine Partei die "separatistische Bestrebungen" propagiere.

Im Jahr 2006 verweigerten die Behörden in Sofia die erneute Registrierung der OMO Ilinden-Pirin als politische Partei.

Den besagten BBC Bericht könnt Ihr auf unserem Makedonien Geschichte Blog HIER auf Deutsch übersetzt lesen.