Mazedonien ist bereit, neue Vorschläge im langjährigen Namensstreit mit Athen in Erwägung zu ziehen. Wie der neue Außenminister Nikola Dimitrov gegenüber der Tageszeitung „Financial Times“ am Montag erklärte, würde dies im Bemühen geschehen, den griechischen Widerstand gegen die NATO-Mitgliedschaft seines Landes zu überwinden.
Wie mazedonische Medien unter Berufung auf die Aussage des Ministers berichteten, wäre es zur Zeit noch verfrüht, über konkrete Namensvorschläge zu reden. Dimitrov wird, wie er ankündigte, am Mittwoch in Athen mit seinem griechischen Amtskollegen Nikos Kotzias zusammenkommen, um das Vertrauen zwischen zwei Nachbarstaaten wiederherzustellen. Athen hatte 2008 den NATO-Beitritt Mazedoniens wegen des ungelösten Namensstreites blockiert.
Dimitrov sagte auch, dass sich die Bürger seines Landes über die eventuelle Namenslösung bei einem Referendum äußern würden. Die Regierung würde sich zuvor um einen Konsens unter politischen Kräften des Landes bemühen, so der Außenminister. Seit dem Beginn des Zwists hatte es rund 15 Vorschläge über einen Namen für die früherer jugoslawische Teilrepublik gegeben.
Die NATO-Mitgliedschaft Mazedoniens würde nach Meinung Dimitrovs dazu beitragen, dass sich der Balkanraum nach monatelangen Spannungen beruhige. Erst vor wenigen Tagen war Montenegro zum 29. - und jüngsten - NATO-Mitglied geworden. Der neue Premier Mazedoniens, Zoran Zaev, und sein Außenminister Dimitrov wurden am Montag zu einem ersten Besuch in Brüssel erwartet.