Ivanov bei der 73. Generaldebatte der UN-Vollversammlung: Abkommen mit Athen ist Selbstmord

Bei der 73. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York hielt der Präsident der Republik Mazedonien eine emotionale Ansprache, und bezeichnete das Abkommen mit Griechenland als eine Verletzung gegen das Menschenrecht. Zudem wiederholte Ivanov kategorisch seine Haltung zum anstehenden Referendum, er werde nicht Wählen gehen.


Die Republik Mazedonien sei vor 25 Jahren nicht als Vollwertiges Mitglied in die Vereinten Nationen aufgenommen, "in dieser Gemeinschaft der "Gleichen", wurde Mazedonien als etwas weniger als Gleich aufgenommen, dies verletzt das Recht auf Selbstbestimmung." so Ivanov im UN Headquarter in den USA.

Man habe das Recht auf Selbstbestimmung verletzt, als man Mazedonien in die UN aufnahm - mit einer temporären Referenz als auch einem Interimsabkommen welches eine Debatte über den eigenen Namen vorschrieb, monierte Ivanov. Der Zugleich an die Vertreter appellierte, die Werte der UN, zu welchem das Selbstbestimmungsrecht zählt, nicht zu verletzten und zu achten.

Das Abkommen von Prespa, bezeichnete Ivanov als giftige Frucht die an einem giftigen Baum wuchs, die Wurzel des vergifteten Baumes sei das Interimsabkommen von 1995:

"Aber dieses "endgültige" Abkommen von Prespa ist nur eine bittere Frucht eines vergifteten Baumes. Es handelt sich um einen schädlichen Kompromiss auf der Grundlage des Interimsabkommens von 1995. In einer Zeit, in der wir international isoliert waren, hätte das Interimsabkommen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen eine Garantie dafür sein müssen, dass Griechenland unsere Integration in internationale Organisationen nicht blockieren würde. Aber auch hier gibt es ein ernstes Problem. Niemand kann mehr Rechte auf andere übertragen als er selbst hat. Mit Artikel 5 des Interimsabkommens von 1995 und dem von den Vereinten Nationen von Griechenland betriebenen Verfahren war es jedoch gestattet, mit der Republik Mazedonien über ihren Namen zu verhandeln. Es ist eine Verletzung des Selbstbestimmungsrechts."


In seiner Rede sprach Ivanov auch davon, dass der Stärkeren, in dem Fall Griechenland, "das macht was er will", wohingegen die Kleineren bzw. Schwächeren spuren sollen. Athen würde mit dem Abkommen befugt, ein ständiger Bewacher zu sein, der jeden Schritt Mazedoniens bewachen wird. Desweiteren erinnerte er daran, dass "in den Archiven der Vereinten Nationen es Tausende von Seiten mit Dokumenten und Zeugnisse darüber gibt, was der griechische Staat den Mazedoniern in Griechenland angetan hat."

Allerdings legt Griechenland mit der endgültigen Vereinbarung von Prespa einen neuen Namen vor und verlangt, dass dieser "Erga Omnes" angewendet wird - sowohl für den internationalen als auch für den inländischen Gebrauch. Es ist geplant, die Verfassung zu ändern, wobei Griechenland die letzte Autorität sein wird, die Verfassungsänderungen billigt. Durch dieses Abkommen wird Griechenland zum ständigen überwachen befugt werden, wie wir uns nennen werden, aber auch wie Sie, die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, uns ansprechen werden. Griechenland wird befugt, unsere Institutionen umzubenennen, den Inhalt der Lehrbücher unserer Kinder zu zensieren, das Recht der Bürger zu verhindern, ihre mazedonische Identität auszudrücken. Auch die Bezeichnung unserer mazedonischen Sprache wird geregelt. Ein sehr wichtiger Teil unserer Lebensweise wird vom Willen Griechenlands abhängen. Dies ist Zensur im historischen Bewusstsein des mazedonischen Volkes. Es ist Gewalt an unserem historischen Gedächtnis. In den Archiven der Vereinten Nationen gibt es Tausende von Seiten mit Dokumenten und Zeugnisse darüber, was der griechische Staat den Mazedoniern in Griechenland angetan hat. Mit dem Prespa-Abkommen will der griechische Staat den Mazedoniern in der Republik Mazedonien dasselbe antun. Das Ziel ist, den Gebrauch des Namens Mazedonier auf den kleinstmöglichen Raum zu beschränken - und das ist der Raum zwischen unseren beiden Ohren, während wir den Mund geschlossen halten sollen. Es ist eine eklatante Verletzung des Rechts auf Selbstbestimmung.

Der mazedonische Staatspräsident sprach davon, dass Mazedonien dazu gedrängt wird "Selbstmord" zu begehen, um dies so aussehen zu lassen, als wäre es ihr eigener Wunsch gewesen:

Von der Republik Mazedonien wird jetzt gefordert, einen rechtlichen und historischen Selbstmord auszuführen, so dass die rechtliche Abschaffung des mazedonischen Volkes als auf eigenen Wunsch zu interpretieren wäre. 

In seiner Rede wiederholt Ivanov seinen Standpunkt bezüglich des Abkommens mit Griechenland, und mit dem Referendum am 30. September Jedoch wandte sich an die Bürger "selbst zu entscheiden", denn laut mazedonischem Recht könne man nicht für seine Stimme oder seinen Boykott zur Rechenschaft gezogen werden:

"Ich als Bürger habe beschlossen, am 30. September nicht abstimmen zu gehen. Ich bin davon überzeugt, dass Sie, unsere Landsleute, ebenfalls diese weise Entscheidung treffen werden".

Den ganzen Text der Rede des Präsidenten der Republik Mazedonien, Dr.  Gjorge Ivanov, bei der 73. Generaldebatte der UN-Vollversammlung, könnt ihr auf Makedonien.mk lesen. Dazu gibt es auch einen Mitschnitt seiner Rede. - LINK