Erst in etwa 10 Jahren wird der Eisenbahnverkehr zwischen Mazedonien Richtung Bulgarien ins Rollen kommen. Die Bahnabschnitte auf der mazedonischen Seite sollen 2025 fertig sein, die bulgarische Seite muss bis 2027 ihre Arbeit abschließen. Die mazedonischen Behörden behaupten, dass sich das Projekt, welches nun zwei Jahrzehnte alt sei, in allen drei Teil-Abschnitten beschleunigt habe.
Eine Finanzhilfevereinbarung über eine weitere Kofinanzierung in Höhe von 68,6 Mio. EUR aus der Europäischen Union durch die Western Balkan Investment Framework (WBIF) wurde unterzeichnet, sodass die Modernisierung der mazedonischen Eisenbahninfrastruktur voranschreiten kann.
Dieser Zuschuss wird zur Kofinanzierung des Baus von rund 34 km des Schienennetzes verwendet, von Beljakovce bis Kriva Palanka, der zweiten Phase des Eisenbahnkorridor VIII-Projekts, das Teil des transeuropäischen Verkehrsnetzes wird, das das Land mit Albanien im Westen und Bulgarien im Osten verbinden soll.
Es folgen Staatskredite in Höhe von 46,4 Mio. € und 145 Mio. €, die die EBRD (Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) der mazedonischen Regierung zur Weiterleitung an das mazedonische öffentliche Unternehmen für Eisenbahninfrastruktur (PERI) zur Verfügung gestellt hat.
Die erste Phase des Projekts - die Sanierung eines etwa 31 km langen Schienenabschnittes zwischen Kumanovo und Beljakovce - wird derzeit durchgeführt. In der zweiten Phase haben die Beschaffungsaktivitäten begonnen und der Auftragnehmer, der die Arbeiten ausführen wird, wird jetzt ausgewählt.
Das WBIF stellte außerdem Finanzhilfen für die technische Zusammenarbeit in Höhe von 5,7 Mio. EUR für die Vorbereitung und Durchführung von Projekten bereit.
Die Entwicklung der mazedonischen Wirtschaft hängt von den Verbindungen zu den wichtigsten internationalen Landtransportwegen ab, über die der Frachtverkehr problemlos verläuft. Das Land liegt auch an der Strecke des 215 km langen Schienenkorridors X.
Die Finanzhilfevereinbarung wurde in Anwesenheit von Goran Sugareski, Minister für Verkehr und Kommunikation, Dragan Tevdovski, Finanzminister, Samuel Zbogar, Leiter der EU-Delegation in Skopje, und Anca Ionescu, EBRD-Chefin in Mazedonien, unterzeichnet.
Die Verkehrsminister Bulgariens und Mazedoniens unterzeichneten am 16.08.2017 ein "Memorandum of Understanding" über die Entwicklung der Eisenbahnverbindungen zwischen Sofia und Skopje. Wir berichteten HIER.