Präsidentschaftswahl in Mazedonien geht in zweite Runde

Die Präsidentschaftswahl in Mazedonien geht in zweite Runde - "Erwarteter Sieg von Penadrovski" bleibt aus - Regierung kann sich trotz Bündnis nicht durchsetzen und erzielt fast gleiche Stimmzahl wie Hauptkandidat der Opposition.


Der Präsidentschaftskandidat der mazedonischen Regierung und seinem Bund, Stevo Pendarovski, und die oppositionelle und erste Frau als Kandidat, Gordana Siljanovska Davkova, haben sich im ersten Durchgang der Präsidentenwahl gestern praktisch die gleiche Stimmenanzahl gesichert. Beide treten nun in einer Stichwahl am 5. Mai gegeneinander an.

Nach der Auszählung fast aller Stimmen (Stand 10:00 Uhr 22.04.2019, siehe Bild oben) stand Pendarovski mit 42,85 Prozent der Stimmen nur knapp vor Siljanovska Davkova mit 42,24 Prozent. Reka, Präsidentschaftskandidat von zwei kleinen Oppositionsparteien der albanischen Minderheit im Land, erhielt 10,57 Prozent der Stimmen.

Die Wahlteilnahme lag laut jüngsten Angaben bei knapp 42 Prozent, was die niedrigste Beteiligung im ersten Durchgang einer Präsidentenwahl in Mazedonien bisher war

Es liegt nun an den beiden Präsidentschaftskandidaten und an den Parteien, die sie unterstützen, vor der Stichwahl die Wähler zur Teilnahme zu animieren. Sollte am 5. Mai nämlich die Beteiligung unter 40 Prozent liegen, wird die Präsidentenwahl wiederholt werden müssen.


"Warme Klatsche für SDSM"


Eine "warme Klatsche für die SDSM" haben die Wähler erteilt, titelte die Deutsche Welle auf Mazedonisch. Und wahrhaftig, aus dem Lager der Regierung angeführt vom Sozialdemokratischen Bund ist kaum Euphorie zu vernehmen, nachdem die niedrigste Anzahl an Stimmen eines Kandidaten der Regierung bisher gezählt wurde. 

Das Ergebnis ist eine deftige Klatsche mit mehreren Indikatoren: Pendarovski erzielte deutlich weniger Stimmen als bei der letzten Kandidatur im Jahr 2014, als der dem Noch-Amtsträger Ivanov unterlag.

Zudem, erwartete die SDSM unter Zoran Zaev "einen klaren Sieg", immerhin habe man ein Bündnis mit 30 Parteien geschlossen. Analysiert man jedoch die Zahlen, haben beide Kandidaten aus der Opposition, zusammen fast 75.000 Stimmen mehr für sich verbucht.

Die mazedonischen Medien titelten unterdessen, das der "Bazar um Stimmen" nun eröffnet sei, auf Anspielung das Zaev und SDSM gegenüber ethnischen Minderheiten gewaltige Abstriche in Kauf nehmen um Stimmen zu sichern. So wie das viel debattierte, jedoch nicht Legitime abgestimmte, neue Sprachengesetz...