Weltbank: Politische Krise schrumpft Wirtschaftswachstum in Mazedonien


Nach dem beständigen Wirtschaftswachstum der letzten Jahre in  Mazedonien gibt die Weltbank erstmals eine schlechtere Prognose für die mazedonische Wirtschaft ab. Vom Zugpferd im Balkan zum Land mit der niedrigsten prognostizierten Wachstumsrate, die von der Opposition inszenierte politische Krise welche über zwei Jahre dauert zeigt die ersten kontinuierlichen negativen Resultate nachdem schon im Vorjahr die Wirtschaft Einbussen hinnehmen musste.

Die mazedonische Industrie ist im Rückwärtsgang ins neue Jahr gestartet. Nach einem Produktionsplus von 2,4% im Gesamtjahr 2016 ist die Produktion nach Angaben des Statistikamts Anfang 2017 gesunken. Im Vorjahr 2015 lag der Wachstum der Wirtschaft noch bei 3,8%.

Laut der Weltbank soll die Wirtschaft in Mazedonien im Jahr 2017 "nur" 2,8% wachsen, die schlechteste Prognose für die Länder der Region. Zum ersten mal seit langem rutscht Mazedonien unter die 3 Prozent Marke ab und verliert die Führungsrolle in der Region. Auch die Investoren bleiben allmählich dem Land fern, wegen der unsicheren politischen Lage (wir berichteten HIER).

Kosovo soll am stärksten zulegen
Die Wirtschaftsleistung der Westbalkan-Länder ist im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent gestiegen, dürfte sich das Wachstum laut der jüngsten Weltbank-Prognose heuer im Schnitt auf 3,2 Prozent steigen. Die Wirtschaft des Kosovo soll mit 3,9 Prozent am stärksten zulegen.

Albanien könnte der Weltbankprognose zufolge heuer um 3,5 Prozent wachsen, gefolgt von Montenegro (3,3 Prozent), Bosnien-Herzegowina (3,2 Prozent) und Serbien (3 Prozent).

Für 2018 erwartet die Weltbank eine weitere Beschleunigung des Wachstums in Mazedonien auf 3,8%. Die Wirtschaft Bosnien-Herzegowinas soll im kommenden Jahr um 3,7 Prozent wachsen, Serbien um 3,5 Prozent, Kosovo 4,2 Prozent. Albanien dürfte auf dem diesjährigen Niveau bleiben, während das Wirtschaftswachstum in Montenegro auf 3 Prozent zurückgehen soll.

Auch wenn die Arbeitslosigkeit in der Westbalkanregion laut Weltbank im Vorjahr um 2,1 Prozent gesunken ist, blieb sie mit 23,7 Prozent Ende 2016 weiterhin hoch.