Wegen Fan-Pfiffe im Spiel gegen Mazedonien: Kapitän von Israel erklärt Rücktritt

Nach der Niederlage im Heimspiel gegen Mazedonien tritt Israels Teamkapitän Eran Zahavi einen Tag vor dem nächsten WM-Qualispiel zurück – weil er Buh-Rufe der Fans hörte. Diese pfiffen die Heimmannschaft vor der Halbzeit aus, da stand es noch torlos 0:0. Entnervt und Demonstrativ warf der Kapitän während des Spiels die Binde weg.


Gegen Italien ohne den bisherigen Kapitän
Am Dienstag (20.45 Uhr) trifft Israel in der WM-Quali auf Italien. Nicht dabei: Eran Zahavi. Der bisherige Kapitän will nicht mehr für sein Land auflaufen. Der Grund: Buhrufe der Fans bei der 0:1-Heimniederlage gegen Mazedonien am Samstag. Seither wird in seiner Heimat heiß diskutiert: Ist das berechtigter Ärger oder hat Zahavi eine zu dünne Haut?

Fehler der Fans? 
"Ich ertrage es nicht mehr", poltert er. "Unser Land weiß nicht, wie es seine besten Sportler behandelt. Daher trete ich lieber zurück. Ich finde es unglaublich, dass die Fans ihre Mannschaft ausbuhen. Ich wollte auf dem Platz nicht so heftig reagieren, aber es ist passiert."

Binde weg, Kaderplatz auch 
Wie Zahavi auf die Unmuts-Bekundungen der Fans reagierte? Er riss sich wütend die Kapitänsbinde vom Arm und warf sie auf den Boden. Israels Verband sperrte den 39-fachen Teamspieler daraufhin auf unbestimmte Zeit. Sportministerin Miri Regev wirft ihm vor, auf den "Werten, die wir unserer Jugend beibringen wollen, herumgetrampelt" zu haben.

Zahavi, der für Guangzhou R&F in China aktiv ist, war zweimal Israels Fußballer des Jahres und dreimal Torschützenkönig der heimischen Liga gewesen.