Gruevski per Haftbefehl gesucht


Das mazedonische Innenministerium MVR (Ministerstvo za Vnatreshni Raboti) hat gestern Abend einen Haftbefehl gegen den Ex-Premierminister Nikola Gruevski erlassen. 

Der ehemalige Kopf der VMRO-DPMNE und jetzige Ehrenvorsitzende der Partei war laut Medien in Mazedonien "nicht termingerecht in jener Justizstrafanstalt bei Skopje erschienen, in der er eine zweijährige Gefängnisstrafe hätte antreten sollen".

Gruevski wurde zu zwei Jahren verurteilt, weil er seine Position missbraucht haben soll. Es ging um eine Anschaffung einer gepanzerten Limousine, laut Urteil, habe Gruevski "das Gefährt speziell ausgesucht, weil er damit selbst fahren wollte".

Gruevski war von 2006 bis 2017 Premierminister, die längste Amtszeit eines Ministerpräsidenten der Republik Mazedonien. Seit den letzten Parlamentswahlen ist Gruevski Abgeordneter, letzte Woche scheiterte mit nur 58 Stimmen die Abstimmung über den Entzug seines Mandats.

Ex-Premier Bučkovski zehn Jahre lang Haftantritt verweigert


Gruevski ist nicht der erste ehemalige Premierminister der verurteilt worden ist. Vom 15. Dezember 2004 bis 27. August 2006 war Vlado Bučkovski Ministerpräsident unter der Regierung der SDSM.

Wegen Amtsmissbrauch in seiner ersten Amtszeit als Verteidigungsminister während des Mazedonien-Konflikts von 2001 wurde er im Dezember 2008 zu einer 3,5 Jahre langen Haftstrafe verurteilt. Er soll sich am Handel mit Ersatzteilen, für Panzer russischen Typs in Mazedoniens Armee, bereichert haben. Bis heute hat Bučkovski keinen Tag in einer Zelle verbracht, weder gab es einen Suchbefehl gegen ihn.