Mazedonische Staatsanwaltschaft: Interpol weigert sich Haftbefehl gegen Gruevski zu erlassen


Die mazedonische Staatsanwaltschaft wirft Interpol vor, sich angeblich geweigert zu haben, einen internationalen Haftbefehl gegen den ehemaligen Premierminister Mazedoniens Nikola Gruevski zu erlassen, der in Ungarn politisches Asyl beantragt hat - berichtet die NY Times.

Die Staatsanwältin Vilma Ruskovska behauptete am Mittwoch, die internationale Polizeibehörde habe keine Erklärung für ihre angebliche Entscheidung geliefert.

Gruevski, der das Land von 2006 bis 2016 regierte, floh letztes Jahr nach Ungarn, nachdem er "wegen des Erwerbs eines Luxuswagens zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden war", schreibt das amerikanische Medium. Ungarn hat ihm politisches Asyl gewährt, wohingegen die mazedonischen Behörden seine Auslieferung fordern.

Auch im Wahlkampf der jüngst abgehaltenen Präsidentschaftswahlen war Gruevski teilweise Top-Thema, der nun als neuer Präsident feststehende Kandidat der Regierung Stevo Pendarovski, erwähnte den Ex-Premier mehrmals bei Auftritten im Wahlkampf. So warnte er das Publikum mit den Worten, "sollte die Gegenkandidatin gewinnen, wird Gruevski innerhalb zwei Wochen nach Mazedonien zurückkehren".

Unterdessen vermuten mazedonische Medium als auch Kritiker der Regierung, dass die fehlende Hilfeleistung seitens Interpol eher mit "einer nicht begründeten rechtlichen Prozedur" einhergeht. Mit anderen Worten, sie vermuten das die mazedonischen Behörden nicht im Stande seien bei der Interpol einen Haftantrag konform zu Begründen, aber vor heimischen Publikum sich mit einer baldigen Rückkehr Gruevskis "zur Vollstreckung der ausgesprochenen Strafe" brüsten.