Kyrill, Methodius, Kliment, Naum und König Samoil - Figuren der Gemeinsamen Geschichte mit Bulgarien

Mazedonien und Bulgarien werden in Zukunft die Heiligen Kyrill und Methodius, den Hl. Kliment, den Hl. Naum und König Samoil mit gemeinsame Feierlichkeiten ehren. Nach der Entscheidung der mazedonischen Regierung sind diese historische Figuren "Teil der gemeinsamen Geschichte beider Länder".


Auf Vorschlag des mazedonischen Außenministeriums MNR wurden auf der Regierungssitzung in Sofia am 10. Juni 2019 Informationen über die erste Sitzung der Regierungskommission zwischen Mazedonien und Bulgarien verabschiedet, die auf der Grundlage von Artikel 12 des Vertrags über Freundschaft, gutnachbarliche Beziehungen und Zusammenarbeit eingerichtet wurde.

Die Vorschläge zur gemeinsamen Feier folgender Personen aus der makedonischen Geschichte wurden angenommen. somit wird Mazedonien die Heiligen Kyrill und Methodius, Hl. Kliment, Hl. Naum und König Samoil "zur Hälfte an Bulgarien abtreten", und diese als "gemeinsames historisches Erbe betrachten".

Die beiden Seiten seien sich demnach einig, die vereinbarten Termine und die gemeinsamen Gedenkfeiern zu fördern und so schnell wie möglich abzustimmen. Jede offizielle Feier dieser Figuren setze voraus, dass "die geschichtliche Wahrheit über unsere gemeinsame Geschichte klar gekennzeichnet ist" - gab die mazedonische Regierung bekannt.

Auch gemeinsame Grundsätze und Kommentare zum Inhalt von Lehrbüchern für die 5. Klasse in der Republik Bulgarien und für die 6. Klasse in Mazedonien (Vorgeschichte und Alte Geschichte) werden akzeptiert.



Der Vorschlag der Kommission zur Überprüfung des Lehrmaterials in Lehrbüchern für die 6. Klasse in der Republik Bulgarien und die 7. Klasse in Mazedonien (Mittelalter) bis Ende 2019 wird  unterstützt.

Das Gemeinsame Multidisziplinäre Expertengremium für historische und Bildungsfragen soll "ihre Aktivitäten zu wichtigen Themen unserer gemeinsamen Geschichte (Goce Delchev, Ilinden und andere) beschleunigen, und soll Ergebnisse bis Ende 2019 erreichen, in Bezug auf Inhalt von Lehrbüchern" heißt es in der Regierungsmeldung weiter. 

Die Kommission solle sich strikt an die Bestimmungen von Art. 8, P.2 des Vertrags zur Freundschaft, gute Nachbarschaft und Zusammenarbeit halten, die betonen, dass "es notwendig sei, objektiv, basierend auf authentischen und fundierten historischen Quellen, zur wissenschaftlichen Interpretation historischer Ereignisse beizutragen".

Laut diesen Beschlüssen zwischen Skopje und Sofia, sowie dem s.g. Prespa-Abkommen mit Athen, hat die Regierung um Zaev seit Amtsantritt im Juni 2017 sämtliche antike und mittelalterlichen Persönlichkeiten aus der mazedonischen Geschichte verbannt. Nachdem man Griechenland als exklusiven Alleinerben per Abkommen die makedonische Antike überließ, hat man nun das Mittelalter neu-definiert und den Aspirationen Bulgarien nachgegeben.

Bulgarien aber beansprucht auch den Nationalhelden und makedonischen Freiheitskämpfer Goce Delcev, sowie den Ilinden Aufstand. Sollte die mazedonische Regierung mit Sofia auch in dieser sensiblen Frage "zu einem Kompromiss kommen", hat die Republik de facto alleinigen Anspruch nur auf den Antifaschistischen Rat Mazedoniens der ausschlaggebend für die politische Anerkennung der Makedonier war und dazu führte das mit der Sozialistischen Republik Makedonien eine jugoslawische Teilrepublik entstand.