One-Stop-Shop: Serbien und Mazedonien führen gemeinsame Grenzkontrollen ein

Zum Ende der Urlaubssaison starten Mazedonien und Serbien gemeinsame Grenzkontrollen am Grenzübergang Tabanovce an der wichtigen Nord-Süd Route, oder wie man kurz sagt, der Korridor 10 (Paneuropäischer Verkehrskorridor X).


Ab sofort sollen Reisende, als auch Unternehmen, beim Grenzübertritt Zeit sparen - durch den s.g. "One-Stop-Shop". Hierbei sitzen Grenzbeamte beider Länder im gleichen Grenzbüro und reichen die Reisedokumente dem Kollegen weiter. Bisher musste der Reisende an zwei Grenzstationen halt machen.

Das nue Grenzbüro, das von den Behörden Mazedoniens und Serbiens am Grenzübergang Tabanovce-Preshevo im Rahmen des One-Stop-Shop-Projekts eingerichtet wurde, wurde am Montag eingeweiht.

Die Ministerpräsidenten der beiden Länder, Zoran Zaev und Ana Brnabic, sagten bei der Zeremonie im grenzüberschreitenden Gebiet, dass die beiden Länder mit diesem Projekt den Passagier- und Warenfluss beschleunigen, die Wartezeit zweimal verkürzt wird und die Gelegenheit dazu besteht sich für eine bessere Zusammenarbeit der Wirtschaft und der Integration der Region zu öffnen.

"Wir erfüllen eine weitere Verpflichtung des Projekts zur Integration von Nordmazedonien und Serbien auf regionaler und europäischer Ebene - den gemeinsamen Grenzübergang Tabanovce - Preshevo, der die gemeinsame Verwaltung von Grenz- und Zollkontrollen aus einer Hand vorsieht. Dieses Projekt trägt maßgeblich zur Entwicklung der regionalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf dem westlichen Balkan bei, die auf dem Gipfeltreffen von Triest im Juli 2017 festgelegt wurde, und was besonders wichtig ist, dies ist eine weitere Krone der Freundschaft und der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern", sagte Premierminister Zaev.


Er betonte, dass nach der Fertigstellung der Straßeninfrastruktur auf beiden Seiten der Autobahn der Bau und die Erweiterung des Zollterminals an diesem Grenzübergang die letzte Phase der Schaffung von Bedingungen für einen stärkeren Warenaustausch und eine Erleichterung der Freizügigkeit der Bürger darstellt.

Brnabic zufolge sind die beiden Länder die ersten, die ein gemeinsames Grenzmanagement in diesem Teil Europas eingeführt haben. Der neue gemeinsame Grenzübergang aus einer Hand zwischen Serbien und Mazedonien wird, wie Brnabic betonte, einen schnelleren Güterkraftverkehrsfluss ermöglichen und ein Signal sein, das den regionalen Handel und den Handelsaustausch fördern sollte.

Rund 200.000 Lastwagen fuhren im vergangenen Jahr über den Grenzübergang Tabanovce, der ein Viertel des gesamten Güterverkehrs ausmacht. Es wird eine Steigerung erwartet, wie Zaev sagte, um 30 Prozent und soll die Anzahl von 260.000 LKWs in diesem Jahr erreichen.


EU finanziertes Zollterminal


Mit EU-Geldern wurde in Tabanovce nicht nur ein Bürogebäude direkt am Autobahnübergang finanziert, wo die Lastwagenfahrer die Dokumente prüfen lassen können, sondern auch ein spezielles Gebäude für die Überprüfung der Fahrzeuge. 

Mittels spezieller Scanner können hier die Lastwägen genauer unter die Lupe genommen werden.

Auch half die EU bei der Finanzierung eines neuen Zollterminals. Das Herzstück des neuen Terminals ist jetzt ein computergesteuerte "Transitsystem", in dem die Daten schnell und einfach verarbeitet werden. 


Dafür wurden drei Millionen Euro an EU-Vorbeitrittshilfen ausgegeben. Die Kommunikation zwischen dem serbischen und dem mazedonischen Zoll erfolgt nun digital. Ermöglicht haben dies zwei Konventionen, denen beide Staaten 2015 beigetreten sind.

Der gemeinsame Zollterminal von Serbien und Mazedonien ist bereits voll und ganz in das EU-System integriert. Die Formulare gelten für ganz Europa, und der Weg der Fracht kann online vom Einpacken bis zum Auspacken in allen Staaten nachvollzogen werden. 

Mit dem neuen Terminal kann die Abwicklung des Gütertransports jedenfalls um 25 bis 30 Prozent beschleunigt werden, meldet der österreichische Der Standard. 

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