Nach der Abstimmung im griechischen Parlament haben Spitzenvertreter der Europäischen Union Griechenland und Mazedonien zur "Beilegung ihres Namensstreits" gratuliert.
EU Kommissionspräsident Juncker, sowie die Außenbeauftragte Mogherini und Erweiterungskommissar Hahn erklärten, beide Länder hätten, Zitat, "ein neues Kapitel in unserer gemeinsamen EU-Zukunft geschrieben".
Hahn schrieb nach der Abstimmung in Athen auf seinem Twitter Profil: "Das Prespa - Abkommen zur Beilegung des Namensstreits zwischen Griechenland und die bald werdende Republik Nord Mazedonien ist ein historischer Schritt für beide Länder, für die Region und für Europa. Ich gratuliere den Führern beider Länder zu ihrem Mut und ihrer Vision".
Auch der Ratspräsident der Europäischen Union Donald Tusk zeigte sich erfreut und erleichtert. Für die NATO kündigte dagegen Generalsekretär Stoltenberg an, dass Mazedonien der Allianz nun in Kürze als 30. Mitglied beitreten könne. Man spekuliert das frühestens 2020 die Tür zur NATO aufgeht, wohingegen die mazedonische Außenministerin Shekerinska die Tür "nur noch Wochen entfernt" sah - wir berichteten HIER.
Zuvor hatte das griechische Parlament dem Abkommen mit Mazedonien zugestimmt, nach dem das Nachbarland Verfassungsänderungen durchführt und unter anderem in Zukunft "Republik Nord Mazedonien" heißen soll.
Grund für die Änderung waren Befürchtungen von Athen, Mazedonien könnte Gebietsansprüche auf die angeblich "gleichnamige griechische Provinz Makedonien" erheben. Wegen des Namensstreits blockierte Griechenland bisher die Annäherung Mazedoniens an NATO und EU. Sogar ein Handelsembargo verhängte Athen einst (1994), nachdem Mazedonien seine Staatsflagge änderte und 1995 ein Interimsabkommen unterzeichnet wurde, hob Athen das Embargo gegen Mazedonien auf. Das Interimsabkommen wurde von Athen nie ratifiziert.