Mazedonien wird das Jahr 2019 mit einer Verschuldung von 51,7 Prozent abschließen, ein zuwachs um 10 Prozent seit Zoran Zaev und die SDSM die Macht in Mazedonien als Wahlverlierer übernahmen.
Die neue Finanzministerin Nina Angelovska sagte gegenüber dem Sender Alsat in ihrem "Economic Magazine", dass die öffentliche Verschuldung für 2020 auf 52,3% und für 2019 auf 51,7% prognostiziert wird.
Wie die Ministerin jedoch versicherte, erwarte sie, dass das Jahr mit einem niedrigeren Prozentsatz enden wird. Laut ihr werde die tatsächliche Verschuldung von der projizierten abweichen und bei 49,4 Prozent liegen.
Wie diese Zahlen zeigen ist es eine Tatsache, dass die Staatsverschuldung bis Ende des Jahres zunehmen wird, und viele aufmerksame Ökonomen und Experten in Mazedonien warnen, dass eine so hohe Staatsverschuldung für die ohnehin schwache mazedonische Wirtschaft sehr gefährlich ist.
Wie sie argumentieren, sind über 50 Prozent der öffentlichen Verschuldung gegenüber dem BIP alarmierend und überschreiten die psychologische Grenze, was für eine Volkswirtschaft wie der in Mazedonien eine sehr gefährliche Tatsache ist, warnen die Experten.
Bevor die jetzige Regierung unter Zoran Zaev an die Macht kam, kommentierte sie stets "die hohe Staatsverschuldung unter dem Gruevski Regime im Land" die im letzten Mandat der Vorgängerregierung bei 41 Prozent des BIP lag. Damals erklärte man in unzähligen Pressekonferenzen diese über 40-prozentige Verschuldung als gefährlich und katastrophal, während man nun versucht zu beschwichtigen, dass kein Grund zur Sorge bestehe das man innerhalb drei Jahren das Land um weitere 10 Prozent verschuldete.
Als damalige führende Oppositionskraft veranstalte die SDSM unter Zaev mehrere Protestmärsche gegen die "horrende Verschuldung Mazedoniens".
Katastrophale Kapitalinvestitionen und steigende Auslandsverschuldung
Aber nicht nur die Verschuldung wächst in Mazedonien, auch die Zahl der nicht getätigten Kapitalinvestitionen ist seit Machtübernahme beängstigend. So realisierte Zaev und seine Regierung im ersten Halbjahr 2019 nur 20 Prozent der geplanten Kapitalinvestitionen.
Ein halbes Jahr lang gab die Regierung 20,3% der geplanten Mittel für Kapitalprojekte aus. Nach Angaben des Finanzministeriums wurden bis Juni nur 85,8 Millionen Euro aus den geplanten über 420 Millionen Euro für Kapitalinvestitionen ausgegeben. Mehr dazu in unserem Artikel: Unfähigkeitszeugnis: Nur 20 Prozent Kapitalinvestitionen im ersten Halbjahr
Desweiteren steigt auch die Auslandsverschuldung. Die mazedonische Nationalbank veröffentlichte Daten der beiden Quartale im ersten Halbjahr 2019, zur Entwicklung der Auslandsverschuldung, wonach sich die Bruttoauslandsverschuldung auf 8.324 Millionen Euro oder 73,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) belief.
Verglichen mit dem Ende des ersten Quartals dieses Jahres, ohne Transaktionen zur Verwaltung von Währungsreserven, stieg die Verschuldung Mazedoniens somit um 117 Millionen Euro an.
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